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*Top-Tour* Seekogel

Lechtaler Alpen, Tirol, ÖsterreichHöhe2412 mHöhendifferenz1350 HmSchwierigkeitWanderung - MittelWintertauglichbedingt ExpositionNordwest,West,Süd EinkehrMemminger Hütte (Sommer)AusgangsortBach/LechtalAufstiegMadau, Materiallift, Memminger HütteAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Man könnte sich ja schon fragen: so viel Aufwand und Weg für einen unspektakulären Grasberg? Wer sich aber bewusst auf den langen Weg einlässt, wird viel Freude daran haben: der Fahrweg oberhalb der tiefen Schlucht lässt sich auch mit einem Normalrad recht gut beradeln, der Fußweg ab Materiallift führt zügig und problemlos durch abwechslungsreiches Gelände, schöne Hochtäler und Wasserfälle runden die Angelegenheit zusätzlich ab. Der Standplatz der Memminger Hütte -umrahmt von schroffen Felswänden und mit tiefblauem See- ist dann einfach grandios. Auch wenn der Seekogel eigentlich nur ein gutmütiger Grasgupf ist: die Aussicht könnte gar nicht besser sein! Alpinistische Schwierigkeiten muss man nicht fürchten; der Aufstieg zur Memminger Hütte ist gut gewartet, höchstens mittelsteil und nie ausgesetzt. Der kurze Gipfelanstieg zum Seekogel verwandelt sich zwar bei Nässe in reinste Schmierseife, man kann aber einfach ins Gras ausweichen. Die einzige Herausforderung der Tour liegt in ihrer Länge - solide Kondition notwendig!

Beschreibung

Das Asphaltsträßchen ins Madautal beginnt am südlichen Ortsausgang von Bach gleich mit happiger Steigung. Nach einigen steilen Kehren wird es aber zunehmend flacher und führt des Längeren am rechten Rand des schluchtartig eingeschnittenen Alperschonbachs taleinwärts (NO); die beiden Abzweigungen zur Baumgartalpe und ins Alperschontal lässt man dabei rechts liegen. Nach einer Brücke hält man sich rechts und muss sich bald darauf entscheiden, ob man den direkten Weg einschlägt (rechts) oder links einen kleinen Umweg (10 Min.) zum Alpengasthaus Hermine in Madau macht. Zunächst noch in NO-Richtung weiter, nach der Abzweigung zum Württemberger Haus schwenkt der Fahrweg nach S ein und führt nach ein paar steileren Kehren wieder flach zur Talstation des Materiallifts der Memminger Hütte. Dort überquert man den Alperschonbach über einen Steg und erreicht so den Beginn des Wanderwegs: in vielen Serpentinen geht es in angenehmer Steigung die licht bewaldete Hangflanke hinauf (O). Schließlich leitet der Weg nach SO in ein weitläufiges Hochtal und taleinwärts zu einem stattlichen Wasserfall. Geschickt weicht der Steig vor dem Wasserfall in die linke Hangflanke aus (O) und wechselt oberhalb wieder nach rechts (SO) hinüber. Nun geht es noch in einfachem Wiesengelände über ein paar Aufschwünge, dann biegt der Steig nach S ein und gelangt in den Bergkessel mit der Memminger Hütte. Ein paar Meter vor Erreichen der Hütte zweigt an einer beschilderten Kreuzung der Gipfelsteig zum Seekogel rechts ab (N). Mittelsteil und in weiten Kehren zieht das erdige Steiglein die Grasflanke hinauf, der Gipfel ist nach ca. 30 Minuten ab Kreuzung erreicht.

Hinweis: Das Madautal ist grundsätzlich für Pkws gesperrt (Ausnahme: Übernachtungsgäste des Gasthofs Hermine in Madau). Während der Öffnungszeiten der Memminger Hütte kann man sich aber mit einem Linientaxi bis zum Materiallift chauffieren lassen (s. Website der Memminger Hütte).

Tipp: Der lange, größtenteils asphaltierte Zustieg durch's Madautal schreit förmlich nach einem Radl. Auch als Otto-Normal-Radler kann man auf den Flachetappen viel Zeit sparen.

Tipp: An der Memminger Hütte treffen mehrere Weitwanderwege zusammen, u.a. der in den letzten Jahren geradezu überlaufene Transalpinweg E5 (Oberstdorf-Meran). Entsprechend überfüllt ist die Memminger Hütte und das Gebiet drumherum meistens. Ich habe daher die Hüttenschließung Ende September abgewartet, statt Linientaxi das Rad genommen und hatte das grandiose Gebiet nahezu für mich alleine.