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*Top-Tour* Lavarella (La Varella)

Dolomiten/Pragser, Südtirol, ItalienHöhe3055 mHöhendifferenz1350 HmSchwierigkeitWanderung - SchwerWintertauglichbedingt ExpositionSüdwest, Ost EinkehrkeineAusgangsortCampanna AlpinaAufstiegCol de Locia, Passo Tadega, Vallon de LavaresAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Grandioser Aussichtsberg der Gattung "Wander-3000er", dessen Hauptanforderung nicht so sehr im bergsteigerischen Geschick, sondern in Kondition und Durchhaltevermögen liegt. Bei guten Verhältnissen braucht es nicht mehr als eine gewisse Grund-Trittsicherheit für schotteriges Gelände; ausgesetzte Stellen oder ganz leichte Kraxelei (kaum I) gibt es nur sehr selten und dann nur für wenige Meter. Die Hauptschwierigkeit der Tour liegt in ihrer Länge, wo die vielen Flachetappen für eine stark erhöhte Gehzeit sorgen (Rückweg nicht unterschätzen!). Für ein lückenloses 360°-Panorama empfehlen wir die Besteigung beider Gipfel: die Aussicht ergänzt sich recht vorteilhaft und zeitlich ist der Aufwand minimal (Grössenordnung jeweils für den Aufstieg von der Scharte aus: ca. 10min.)

Beschreibung

Vom großen Pp. geht man an der Campanna Alpina vorbei und hinunter in eine Art ausgetrocknetes Bachbett, wo man auf zwei Wegweiser trifft. Am hinteren der beiden ist die "Lavarella" nach rechts ausgeschildert (O). Zunächst flach, dann etwas steiler und steiniger nähert man sich dem Talschluss (NO, O), aus dem man mit Hilfe einiger steiler, gerölliger Serpentinen wieder hinausgelangt zum schönen Aussichtspunkt Col de Locia (N). Nun geht es stets in N-Richtung in leichtem Auf und Ab am Bach entlang, wobei auch einige zeitraubende Flachetappen zu bewältigen sind. Vorbei an der Abzweigung zum Rif. Lagazuoi/Rif. Scontoni (großer Wegweiser) geht man noch ein Stück eben in der ursprünglichen Richtung weiter, bis sich am Passo Tadega (ladin. "Ju dal'Ega") links ein begrünter Einschnitt in der Felswand zeigt. Dort (Wegweiser) biegt man nun entsprechend nach W ab ins Vallon de Lavares (ladin." Busc da Stlü") und überwindet auf gutem Pfad im Zickzack eine erste Steilstufe. Danach wird der Weg wieder flacher und führt am -meist ausgetrockneten- Conturines-See vorbei zu einer Art Amphitheater aus Fels, dessen Gelände der Steig sehr geschickt ausnutzt. Mit wenigen Metern Höhenverlust in eine Senke und am rechten Rand des "Amphitheaters" über breite Felsbänder hinauf in den Sattel zwischen Lavarella rechts und Conturinesspitze links (SW). Dort gabelt sich der Weg deutlich (keine Beschilderung): der Steig zur Lavarella führt gut sichtbar rechter Hand (NW) im Zickzack durch ein steiles Geröllfeld. Dieses verlässt man über ein schmales Felsband (wenige Meter etwas ausgesetzt) nach rechts und erreicht schnell an einer flachen Kuppe wieder harmloses Gehgelände. Nun muss man nur noch ein paar Serpentinen im Geröll und eine unschwierige Schrofenrinne passieren, um zur Scharte zwischen O- und W-Gipfel zu gelangen (N). Wer zum höchsten Punkt am O-Gipfel möchste, hält sich an der Scharte rechts und steigt in wenigen Minuten über einfache Schrofen (kaum ausgesetzt) zum außergewöhnlichen Gipfelkreuz mit Glocke. Zum W-Gipfel geht es logischerweise an der Scharte links; hier muss man eine etwas unangenehm schotterige und sehr steile Rampe hinaufsteigen und ein kurzes, eigentlich einfaches, aber recht ausgesetztes Gratstück bewältigen

Vorsicht: Der N-seitige Abstieg zur Forcella de Medesc wird allgemein nicht mehr empfohlen. Er ist sehr brüchig und zudem oft stark vereist.

Hinweis: Der Ausgangspunkt liegt ca. 3km südöstlich von St.Kassian beim Weiler Armentarola; man kann auf einer Stichstraße bis zur Campanna Alpina fahren