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Hoher Sonnblick (Rauriser Sonnblick)

Hohe Tauern/Goldberggruppe, Salzburg, ÖsterreichHöhe3106 mHöhendifferenz1650 HmSchwierigkeitBergtour - SchwerWintertauglichja ExpositionNord, Ost EinkehrNeubau-Hütte, Rojacher Hütte, Zittelhaus (alle Sommer)AusgangsortStraßenende des Rauriser Tals beim Pp. LenzangerAufstiegNeubau-Hütte, Rojacher Hütte, SO-GratAbstiegs. Aufstieg


Charakteristik

Abwechslungsreiche Tour auf einen "3000er-Klassiker" der Goldberg-Gruppe mit Großglocker-Panorama-Blick! Auf den zugebauten Gipfel sollte man sich vorab einstellen, um beim "Gipfel-Feeling" nicht enttäuscht zu sein, aber ein "Biergarten" in 3100m Höhe hat ja auch was! Als Tagestour ist das Ganze den Konditionsstarken vorbehalten, zumal einige Höhenverluste, das kippelige Blockwerk und die Kraxelstellen die Gehzeit zusätzlich in die Höhe treiben. Insgesamt drei Hütten auf dem Weg sorgen aber für Verpflegung oder ggf. für ein Nachtquartier. Leichte Kraxelei (I) in ausgesetztem, instabilem Terrain sollte man beherrschen.

Beschreibung

Vom Großparkplatz Lenzanger folgt man der für öffentlichen Verkehr gesperrten Fahrstraße nach S zum Talschluss mit dem Gasthaus Kolm Saigurn. Hinter dem Spielplatz beginnt der steinige, mitunter recht steile Aufstieg zum Naturfreundehaus "Neubau" (S). Hinter der Hütte trifft man auf einen großen Schilderbaum, hält sich halbrechts (W) und überquert mit etwas Höhenverlust den Gletscherbach. Nun geht es längere Zeit auf recht gutem Steig die gegenüberliegende Hangflanke hinauf (Grundrichtung SW); nach einer Kuppe müssen nochmal zwei Senken (oft Schneefelder) mit leichtem Höhenverlust durchwandert werden. Nun steilt das Gelände wieder auf und über Gletscherschliffbänke und Blockwerk erreicht man die winzige, aber bewirtschaftete Rojacher-Hütte. Ab hier gibt es nun keinen richtigen Weg mehr, sondern nur noch Blockwerk und Fels, beides allerdings stets gut markiert. Zunächst führt noch eine breite Blockwerk-Trasse an den Fuß des SO-Grats heran (NW), dann steht man vor dem ersten steilen Aufschwung, wo man erstmals die Hände benutzen muss. Nun wechseln sich über längere Zeit anspruchsvolleres Gehgelände im Blockwerk und einfache Kraxelpassagen ab; einige Stellen sind dabei durchaus ausgesetzt, Sicherungen gibt es nur vereinzelt, aber an allen entscheidenden Stellen.

Mal mehr, mal weniger steil arbeitet man sich auf dem Grat nach oben, den letzten steilen, senkrechten Aufschwung mit seinen Tritteisen kann man oft linker Hand auf einem Schneefeld einfach umgehen. Dann sind es nur noch wenige Hm in einfachem Geröll bis zum Gipfel, der mit dem Zittelhaus und der Wetterwarte leider recht zugebaut ist.

Vorsicht: Die Schwierigkeit der Tour liegt hauptsächlich in der Länge: 1650Hm sind keine Pappenstiel, dazu kommen noch ein paar Flachetappen oder kleinere Höhenverluste. Man sollte also solide Kondition mitbringen, wenn man den Sonnblick als Tagestour begehen möchte. Wer die Tour entzerren möchte, kann im schönen Naturfreundehaus Neubau übernachten oder spektakulär am Gipfel im Zittelhaus. Das winzige Rojacher Hütterl hat zwar auch Schlafplätze, die sind aber eher was für Notfälle oder eingefleischte Romantiker.

Hinweis: Maut für die Auffahrt zum Pp. Lenzanger: 9,-€ (Stand 2013). Der heftig beworbene kostenlose Bus von dort zum Talschluß Kolm Saigurn karrt nur zweimal am Tag die Mittags- resp. Kaffeegäste zum dortigen Gasthaus und ist für Bergsteiger daher völlig unbrauchbar. Für die Strecke Lenzanger - Kolm Saigurn sind also 20min. zusätzlich einzuplanen.