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*Top-Tour* Hochstaufen

Chiemgau, Bayern, DeutschlandHöhe1771 mHöhendifferenz1100 HmSchwierigkeitBergtour - Schwer (Aufstieg)
Wanderung - Mittel (Abstieg)
Wintertauglichbedingt (Abstieg)ExpositionSüd EinkehrReichenhaller Haus (Sommer)AusgangsortBad Reichenhall, Pp. Padinger AlmAufstiegBuchmahd, Steinerner JägerAbstiegBartlmahd


Charakteristik

Dank seiner freistehenden Lage ist der Hochstaufen trotz geringer Höhe ein fantastischer Aussichtsberg: der Blick reicht im N weit ins Flachland hinaus und nach Süden in die Berchtesgadener und Loferer Bergwelt. Mit zwei unterschiedlich schwierigen Anstiegswegen erlaubt der formschöne Hochstaufen auch eine attraktive und höchst abwechslungsreiche Rundtour, die dank S-Ausrichtung auch im Frühling und Herbst gut zu begehen ist. Im Sommer lockt zwar knapp unterhalb des Gipfels das bewirtschaftete Reichenhaller Haus, dann ist von einer Besteigung aber eher abzuraten (Hitze, Menschenmassen). Der Normalweg via Bartlmahd stellt nur konditionelle Anforderungen und ist für jeden einigermaßen trittsicheren Bergsteiger (auch sportliche Kinder) geeignet. Der unversicherte Steig über den "Steinernen Jäger" erfordert dagegen absolute Immunität gegen Tiefblicke und perfekte Trittsicherheit. Unangenehm sind dabei weniger die Schrofen, die sich in leichter Kraxelei (I, stellenweise I+) bewältigen lassen, sondern die sehr schmalen und ausgesetzten Querungen, die höchste Konzentration erfordern. Der "Steinerne Jäger" sollte nur bei guten äußeren Bedingungen begangen werden!

Beschreibung

Aufstieg: vom Großparkplatz bei der Padinger Alm folgt man dem breiten Wanderweg zunächst in NW-, dann NO-Richtung. An der ersten Kreuzung sowie auch bei den beiden Abzweigen zum Normalweg via Bartlmahd (Rückweg!) gehen wir jeweils geradeaus auf der breiten Trasse weiter. Erst ein paar Minuten später gelangen wir zum beschilderten Aufstieg zum "Steinerner Jäger", der linker Hand abzweigt. Über ein paar Stufen geht es in den Wald hinein, an einer undeutlichen Kreuzung wird man von einem Schild mit der irreführenden Beschriftung "Klettersteig" nach links geschickt. In N-Richtung wandern wir nun des Längeren auf perfekt angelegtem und markiertem Weg durch den schönen Mischwald bis wir den Ausläufer des Hochstaufen-Kamms erreichen. Dort mündet der Anstieg von Piding ein, wir halten uns aber links (W) und folgen dem Kammverlauf. Die "Ausbaustrecke" endet abrupt, das Steiglein wird jetzt schmal und ruppig. Über ein paar steinige, steile Aufschwünge gelangen wir zur einzigen versicherten Stelle des gesamten Aufstiegs: eine Leiter und eine kurze Brücke helfen über einen Felsriegel hinweg. Auf schmalem Steig und über einfache Schrofen geht es weiter, es folgt eine längere, recht ausgesetzte Querung. Danach gilt es wieder, einfache Schrofenbänke zu übersteigen (I, stellenweise I+), bevor die nächste, ebenfalls etwas luftige Querung wartet. Danach gibt es nur noch wenig reines Gehgelände, des Längeren ist man in leichter Schrofenkraxelei (I) unterwegs. Hier gilt es, gut auf die blassen Markierungen zu achten, um sich nicht zu versteigen. Eine weitere ausgesetzte Querung leitet nach links zu einem felsigen Eck, von dem man das Reichenhaller Haus und den Gipfel erstmals einsehen kann. Im bewährten Mix aus schmaler Steigspur im Steilgelände und leichter Schrofenkraxelei geht es zunächst noch etwas nach oben, dann quert man nach links hinüber in eine latschenbewachsene Mulde und über einfache Schrofen hinüber zum Reichenhaller Haus (im Sommer bewirtschaftet). Vorbei an der Felskappelle gelangt man in wenigen Minuten auf gutem Steig hinauf zum Gipfelplateau.

Abstieg: Direkt unter der Felskappelle beginnt der fürsorglich mit Stufen versehene Normalweg über die sog. "Bartlmahd". Einige Serpentinen leiten über schottriges Gelände bergab, dann geht es entlang des Kamms weiter und mit kurzem Gegenanstieg zu einer beschilderten Verzweigung, wo wir uns links halten (durchgehend SW). Der gut angelegte Weg leitet bequem durch schottriges Gelände und schwenkt schließlich -vorbei am Abzweig zur Zwieselalm- nach SO, wo er die Felswände des Hochstaufen-Gipfels "unterwandert". Noch vor einer großen Geröllreisse knickt der Steig nach S ab und führt in vielen engen Serpentinen in den Wald hinein. Eine ganze Weile wandert man so -zügig Höhe verlierend- durch dichten Mischwald, bevor uns ein Schwenk nach SO unvermittelt wieder zurückbringt zur bekannten Kreuzung. Von dort in wenigen Minuten zurück zur Padinger Alm.

Hinweis: Zum Ausgangspunkt Padinger Alm mit Wanderparkplatz gelangt man folgendermaßen: von der AB immer Richtung Reichenhall fahren, dann rechts Richtung "Karlstein, Kaserne" abbiegen. Gleich hinter der Brücke wieder rechts (Ortsteil Nonn) und geradeaus weiter, bis in einer Kurve das schmale Bergsträßchen zur Padinger Alm rechts abzweigt.

Vorsicht: Der Aufstieg über den "Steinernen Jäger" wird fälschlicherweise manchmal als Klettersteig bezeichnet. De facto finden sich dort keinerlei Versicherungen; auch in den ausgesetzten Querungen darf man nicht auf Seilsicherungen o.ä. hoffen. Der "Steinerne Jäger" sollte daher nur von trittsicheren, schwindelfreien Personen bei trockenen Bedingungen begangen werden. Gut auf die blassen Markierungen achten!