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Gampenkogel

Kitzbüheler Alpen, Tirol, ÖsterreichHöhe1957 mHöhendifferenz1000 HmSchwierigkeitWanderung - MittelWintertauglichbedingt ExpositionNord, West (Aufstieg); Ost, Nord (Abstieg) EinkehrWiegalm (Sommer), Brixenbachalm (Sommer, Winter)AusgangsortBrixen im ThaleAufstiegTalkaser-Niederalm, EinködlscharteAbstiegOstgrat, Wiegalm


Charakteristik

Wer absolut unberührte Natur sucht, ist am Gampenkogel (und vielleicht in den Kitzbühler Alpen allgemein) falsch. Ein Gewimmel von Forstwegen schnüren den Gipfel ein und gleich 3 Seilbahnen (Westendorf, Brixen.i.T und Kirchdorf) erschließen das umliegende Wander- und Skigebiet. Das sollte einem vorher klar sein. Allerdings ermöglicht diese (Über-)Erschließung auch nahezu beliebige Kombinationsmöglichkeiten (ggf. mit Seilbahneinsatz), sodass auch Ungeübte und Familien mit Kindern die für sie optimale Tour zusammenbasteln können. Ich habe mir für den Besuch des Gampenkogels einen föhnigen Novembertag ausgesucht, als alle Hütten und Lifte geschlossen waren. Ich habe keinen einzigen Menschen getroffen und konnte ganz für mich das absolut sehenswerte Gipfelpanorama bewundern: gegenüber ragen die beeindruckenden Wände des Wilden Kaisers auf, im Osten Leoganger und Berchtesgadener Alpen und im Süden spitzen die Gletschergipfel der Hohen Tauern mit dem Venediger im Zentrum hervor. Schwierig ist nichts an dieser Tour, lediglich die beiden Gipfelzustiege erfordern ein Mindestmaß an Trittsicherheit; dank des hochgelegenen Ausgangspunkts halten sich auch die konditionellen Anforderungen sehr in Grenzen.

Beschreibung

Bei der Fußgängerbrücke im Brixenbachtal (s Hinweis) gabeln sich unsere beiden Wege:

Aufstieg: Wir bleiben auf der rechten Bachseite und folgen dem Forstweg noch ein paar Minuten bis zu einer Verzweigung, wo wir rechts weitergehen (Beschilderung "Wasserfall"). Kurz danach biegt rechter Hand ein Steiglein ab (wieder Beschilderung "Wasserfall"), das zunächst über freie Wiesen nach SW leitet. Schließlich erreicht man wieder einen Bachlauf und folgt diesem zuerst am rechten, dann am linken Ufer in S-Richtung. Das Gelände weitet sich wieder und bald ist die Talkaser-Niederalm erreicht (nicht bewirtschaftet). Dort geht man auf breiter Trasse nach links hinüber zum quer verlaufenden Fahrweg und hält sich dort rechts. Durch eine weitläufige Kehre folgt man dem Fahrweg, dann darf man die schwachen Markierungen und Steigspuren nicht übersehen, die vom Fahrweg weg- und hinauf zur bereits sichtbaren Einködelscharte führen (S). Wer die Abzweigung verpasst hat, kann sich auch folgendermaßen behelfen: man folgt weiter dem Fahrweg, bis dieser deutlich in die falsche Richtung (NW) führt und eine Skipiste quert. Hier steigt man einfach ein paar Minuten direkt über die Skipiste auf zu einem weiter oben quer verlaufenden Forstweg (gut sichtbar). Dieser bringt uns -sofern man links abbiegt- ebenfalls zur Einködelscharte. Hier beginnt dann auch -gut beschildert und markiert- der Gipfelanstieg über den Westgrat des Gampenkogels. Auf gutem Steig, manchmal aber etwas steil und bröselig, geht es erst durch lichten Wald und Almrausch, dann über freie Wiesen zur runden Gipfelkuppe mit Kreuz und Liegewiese.

Abstieg: Wir verlassen den Gipfel auf der Ostseite und steigen zuerst über einen guten Wiesensteig, dann über steilere Schrofen ab zur weithin sichtbaren Forststraße. Wer sich den Abstecher zum Kreuzjöchlsee (s. Tipp) sparen will, hält sich hier gleich links und folgt dem Fahrweg in NO-Richtung bis zur Wiegalm (das letzte Stück könnte auf einem Steig abgekürzt werden). Ein paar Meter unterhalb der Wiegalm mündet unser Forstweg in den aus dem Tal kommenden Fahrweg, hier logischerweise links. Wer nicht den ganzen Weg zurück zum Auto auf dem Fahrweg zurücklegen mag, kann nach wenigen Minuten links in einen beschilderten Fußweg einbiegen. Er führt zunächst mittelsteil den Hang hinunter und schlängelt sich schließlich gut gangbar durch den Wald (N). Circa auf halber Strecke kreuzt man nochmal den Forstweg, der Steig setzt sich aber unmittelbar gegenüber fort. Dort, wo sich der Wald lichtet und in Weidegelände übergeht, trifft man auf die ersten Kreuzweg-Stationen. Sie leiten über einen Wiesenrücken hinunter zu einem Aussichtpunkt oberhalb der Brixenbachalm. Diese erreicht man über ein paar steile, ausgewaschene Kehren. Danach führt ein Fahrweg hinunter zum Bach und zur Fußgängerbrücke (W), die uns wieder zum Ausgangspunkt bringt.

Hinweis: Der Ausgangspunkt der Tour liegt bei Winkl, einem südlichen Ortsteil der Gemeinde Brixen im Thale im Brixental. Man darf die dort beginnende Forststraße entlang des Brixenbachs noch ein gutes Stück hinauffahren. Kurz vor der Fußgängerbrücke, die zur bewirtschafteten Brixenbachalm hinüberführt, kann man rechter Hand auf einer Wiese gut parken.

Tipp: Wer noch Zeit hat, kann nach dem Abstieg vom Ostgrat rechts abbiegen und auf einer Fahrstraße in wenigen Minuten zum Kreuzjöchlsee aufsteigen. Der ist zwar künstlich angelegt, die hölzernen Liegestühle am Ufer sind trotzdem nette Brotzeit-Platzerl. Auch die Sankt-Anna-Kapelle (3 Minuten vom Uferweg, ausgeschildert) ist ein schöner Rastplatz mit Tauern-Panorama.